Montag, Februar 01, 2010

Steuerhinterzieherdeal

Die Bereitschaft des Staates sich auf den Deal mit einem "Datenhändler" einzulassen hat 2 unangenehme Seiten. Man mag in diesen Zeiten, wo die Finanzkrise alle erwischt hat und der "kleine Mann" den Bankier als solchen hasst, dafür Sorge tragen, dass Steuern nicht auf der einen Seite dauernd erhöht werden und auf der anderen Seite im großen Stil hinterzogen werden. Und es lässt sich auch gegenrechnen, dass mit dem Einsatz von 2,5 Mio 100 Mio zu machen kaufmännisch sinnvoll ist und Nachzahlungen willkommen. Geld wird gebraucht.
Es muss jedoch vor einer Hetze auf die "Reichen" gewarnt werden, die polemische Fortsetzung des Bänkerhasses, und auch weiter unten geschaut werden. Wer aus vollem Hals nach Strafe für die Hinterziehung schreit, muss selbst von jeder steuerlichen Verfehlung absehen. Also auch von Schwarzarbeit. Die Schwarzarbeit wird aber eher blühen. Zumal man Versteuerungen auch als willkürliche Enteignung durch den Staat betrachten kann. Also: gleiches Recht für alle.
Das zweite ungute Moment ist die Kooperation mit einem Betrüger und Dealer. Er wird nun "Datenhändler" genannt. Der Begriff drückt aus, wo das ganze hingeht! Nicht nur wird damit das Betriebsgeheimnis abgeschafft und jeder aufgefordert, nach undichten Stellen und verhandelbarem Material auf seiner Arbeit zu suchen. Wer mag noch jemanden einstellen, wenn er prinzipiell zum schnüffeln kommt? Auch ist der großen Datenabzocke durch Hacker Tür und Tor geöffnet, die nun der Kooperation mit dem Staat sicher sein können. Klar hat die Schweiz jetzt Angst, aber auch nicht ganz Unrecht.
Hohe Geldforderungen für Entführungsopfer werden meist ausgebremst, oder der Staat zahlt im Stillen, um keine Nachahmer einzuladen. Hier nun die Einladung zur Dealerei mit jedem Mittel. Und mit großem Bohei klatschen die Medien.
Populistisch, problematisch und zur Denunziation einladend.